Eine Interessengemeinschaft des Vereins „Bodanbürger e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, das UNESCO-Weltkulturerbe der prähistorischen Pfahlbauten am Litzelstetter Krähenhorn bekannter zu machen. --> mehr
In einer kleinen Gruppe aus interessierten Bürgern wurden zahlreiche Vorschläge erarbeitet, die nun durch den Vorsitzenden Wolfgang Flick in der Ortschaftsratssitzung präsentiert wurden.
Flick zeigte dabei zahlreiche Momente auf, die geeignet wären, die unter Wasser befindlichen Überreste der Pfahlbauten aus mehreren geschichtlichen Epochen den Bürgern und Gästen Litzelstettens wieder stärker ins Bewusstsein zu rufen. Bisher war erreicht worden, dass entlang des Verbindungsweges vom Strandbad in Richtung Dingelsdorf sowie am Aussichtspunkt in der Großherzog-Friedrich-Straße Beschilderungen installiert wurden, Informationstafeln hängen bereits im Litzelstetter Rathaus und in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurden Flyer veröffentlicht, die in die diversen Fundstätten im gesamten Alpenraum Einblick geben.
Aus der Interessengemeinschaft wurden nun Anregungen für weitere Beschilderungen laut. So konnte erreicht werden, dass das offizielle Logo für das Weltkulturerbe auf etwaigen Informationstafeln abgedruckt werden kann, berichtete Ortschaftsrat Wolfgang Flick dem Gremium und interessierten Zuhörern. Solche Schilder, die man zunächst für den Ortseingang am „Tourismus Konstanz Plus“-Standort vorgesehen hatte, sind allerdings so auszurichten, dass sie den regulären Verkehrsschildern nicht ähneln und diese nicht beeinflussen. So wurde als potenzieller Standpunkt nun die Einfahrt von der Martin-Schleyer-Straße in die Großherzog-Friedrich-Straße, auf der Seite des Ankers oder der Dalben, favorisiert.
Eine weitere Maßnahme könnte laut Interessengemeinschaft auch die Anschaffung von Pfahlbauhäuschen für die Übernachtung auf dem neuen Campingplatz sein. Ähnlich der bekannten „Schlaffässer“ würde damit ein unvergleichlicher Hinweis auf die Geschichte am Ufer des Überlinger Sees geschaffen, der dem Platz zusätzlich eine unverwechselbare Note als Attraktion für Litzelstetten zuschreiben würde. Eine ebenso eindrückliche Wirkung könnte ein den Pfahlbauten nahekommender Metallkonstrukt haben, der repräsentativ auf einer Aussichtsplattform in der Verlängerung des Hasenwiesenweges stehen könnte.
Andere Standorte im Voralpenraum haben ähnliche Schwierigkeiten mit dem Sichtbarmachen ihres Welterbes. Von dort haben Litzelstetter Bürger die Idee mitgebracht, auch in Litzelstetten ein Kunstwerk aufzustellen, das den geschichtlichen Pfahlbau symbolisch aufgreifen soll. Als Skulptur oder als eine bronzene Radierung – auch hier sind die Vorstellungen der Interessengemeinschaft bereits breit gestreut.
Und ob nun ein Spielplatz, der wie andernorts an die Architektur der Pfahlbauhäuser erinnert, ein Fest zum alljährlichen Gedenktag für das Kulturerbe, die Partnerschaft mit anderen Welterbestätten, um sich gemeinsam über Kommunikation und Marketing der besonderen Auszeichnung auszutauschen, oder aber auch eine Flagge an der Ortseinfahrt von der Mainau kommend, die an das Welterbe erinnert – die Palette an Gedanken der Interessengruppe ist breit. Und das Wohlwollen im Ortschaftsrat, die verschiedenen Ideen zu prüfen, war gleichsam gegeben.